Monika Betzler: Relationships in Transition: Normative Challenges

Philosophie | Akademisches Jahr 2020/2021

Nahbeziehungen sind von besonderer Bedeutung. Wenn alles gut geht, sind sie um ihrer selbst willen wertvoll und tragen zudem zum Sinn unseres Lebens bei. Nahbeziehungen sind jedoch auch ein Ort des Konflikts und divergierender normativer Erwartungen. Bisher haben sich Moralphilosoph*innen v.a. mit drei verschiedenen Typen von Nahbeziehungen befasst: Freundschaft, romantische Partnerschaft sowie Familienbeziehungen (insbesondere die Beziehung zwischen Eltern und Kindern).

Die ethische Diskussion hat sich hierbei vornehmlich zwei Themengebieten gewidmet:

  • wie Nahbeziehungen von den typischerweise unparteilichen Moraltheorien berücksichtigt werden können, wenn man bedenkt, dass Nahbeziehungen zu Parteilichkeit führen; und
  • wie verschiedene Typen von Beziehungen unterschieden werden und wie die assoziativen Pflichten, die sie begründen, genauer bestimmt und gerechtfertigt werden können.

Es gibt jedoch eine wichtige Forschungslücke in der philosophischen Debatte: Beziehungen sind keine statischen Phänomene. Sie entwickeln sich, wachsen oder schwinden, verschlechtern sich oder florieren und unterliegen verschiedenen Veränderungen über die Zeit hinweg. Manchmal gehen sie auch zu Ende. Es sind diese Übergangsprozesse, die eine genauere Untersuchung verdienen, denn gerade in diesen Übergangsphasen sind die an einer Beziehung beteiligten Parteien besonders verletzlich und auf unterschiedliche und oft bedrohliche Weise normativ herausgefordert.

Ziel der Forschungsgruppe ist es, verschiedene Arten von Übergangsprozessen innerhalb bestimmter Arten von Beziehungen und die normativen Herausforderungen, die sich daraus ergeben, zu untersuchen. Zwei Arten von Prozessen werden von besonderer Relevanz sein: (i) Scheidung als ein Übergang von einer romantischen Beziehung zum Ende einer Beziehung; und (ii) Adoleszenz als der Übergang von einer Eltern-Kind-Beziehung zu einer Beziehung zwischen Eltern und ihren erwachsenen Kindern, die dann als Gleichberechtigte zu respektieren sind.

Sprecherin

Prof. Dr. Monika Betzler

Sprecherin CAS Research Groups

Philosophie

Mitglieder

Prof. Dr. h.c. Jutta Allmendinger, Ph.D.

Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung

Soziologie

Prof. Macalester Bell, Ph.D.

Bryn Mawr College

Philosophie

Prof. Elizabeth Brake, Ph.D.

Rice University

Philosophie

Prof. Stephen Darwall, Ph.D.

Yale University

Philosophie

Prof. Dr. Dr. h.c. Ute Frevert

Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung

Geschichte

Micha Gläser, Ph.D.

Universität Zürich

Philosophie

Prof. Thomas Hurka, Ph.D.

University of Toronto

Philosophie

Prof. Laurent Jaffro, Ph.D.

Université Paris 1 Panthéon-Sorbonne

Philosophy

Prof. Diane Jeske, Ph.D.

University of Iowa

Philosophie

Prof. Simon Keller, Ph.D.

Victoria University Wellington

Philosophie

Felix Koch, Ph.D.

Freie Universität Berlin

Philosophie

Prof. Pilar Lopez-Cantero, Ph.D.

Universität Tilburg

Philosophie

Prof. Dr. Jörg Löschke

Universität Zürich

Philosophie

Mianna Lotz, Ph.D.

Macquarie University

Philosophie

Prof. Adrienne Martin, Ph.D.

Claremont McKenna College

Philosophie, Politik und Wirtschaft

Oded Na‘aman, Ph.D.

Hebrew University of Jerusalem

Philosophie

Prof. Dana Kay Nelkin, Ph.D.

University of California, San Diego

Philosophie

Prof. David Owens, Ph.D.

King's College London

Philosophie

Prof. Linda Radzik, Ph.D.

Texas A&M University

Philosophie

Dr. Gottfried Schweiger

Universität Salzburg

Philosophie

Prof. Dr. Markus Stepanians

Universität Bern

Philosophie

Prof. Sarah Stroud, Ph.D.

University of North Carolina at Chapel Hill

Philosophie

Prof. George Tsai, Ph.D.

University of Hawaii

Philosophie

Prof. Dr. Claudia Wiesemann

Universität Göttingen

Medizinethik und Medizingeschichte

Prof. Susan Wolf, Ph.D.

University of North Carolina at Chapel Hill

Philosophie

Prof. Ariel Zylberman, Ph.D.

University at Albany (SUNY)

Philsosophie