Die höhere Lebenserwartung der Menschen in Industrieländern geht mit einem Anstieg altersbedingter Krankheiten einher. Hierbei spielen neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer, Parkinson, Frontotemporale Demenz, Chorea Huntington und Prionerkrankungen eine große Rolle. Dies hat sowohl wirtschaftliche als auch soziale Folgen für die Gesellschaft und ist schon jetzt eine große Belastung für die Gesundheitssysteme. Insgesamt sind schon heute mehr als 24 Millionen Menschen weltweit von der Demenzerkrankung betroffen, davon 1,2 Millionen in Deutschland. Der demographische Verlauf in den alternden Gesellschaften der Industrieländer, insbesondere aber die steigende Lebenserwartung in den Entwicklungs- und Schwellenländern bewirken, dass sich die Fallzahlen alle 20 Jahre verdoppeln werden. Im Jahr 2040 rechnet man weltweit mit mehr als 80 Millionen Erkrankten, davon etwa 2 Millionen in Deutschland.
Im Forschungsschwerpunkt "Dementia in Society" sollen die Erkenntnisse der Grundlagen- und klinischen Forschung zu neurodegenerativen Erkrankungen mit sozial- und geisteswissenschaftlichen Analysen einer zunehmend alternden Gesellschaft vermittelt werden. An den Schnittstellen üblicherweise separierter fachwissenschaftlicher Debatten sollen interdisziplinäre Gespräche geführt werden und so nicht nur der Austausch zwischen den Natur- bzw. Sozial- und Geisteswissenschaften, sondern auch der Austausch zwischen Grundlagen-forschung und angewandter Medizin in diesem Feld gefördert und gestärkt werden.