In fast allen geistes- und kulturwissenschaftlichen Disziplinen wurde in den letzten 20 Jahren die Bedeutung globaler Verflechtungsprozesse betont. Der CAS-Schwerpunkt schließt einerseits an diese Perspektive an. Er nimmt aber auch die kürzlich vermehrt formulierte Kritik an dieser Perspektive und die Forderung ernst, auch Nicht-Verbindungen, Unterbrechungen und Desintegrationsprozesse analytisch zu berücksichtigen. Die am Schwerpunkt beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verstehen dabei Verbindung und Nicht-Verbindung, Verflechtung und Entflechtung, nicht als gegenteilige, sondern als zutiefst verwobene Phänomene, deren Parallelität eine wissenschaftliche Untersuchung ihrer Bedeutung aber vor besondere Herausforderungen stellt. Der Schwerpunkt setzt es sich daher insbesondere zum Ziel, ein adäquates Instrumentarium zur Bewältigung dieser Herausforderungen entwickeln und damit die Analyse von gegenwärtigen und historischen Globalisierungsprozessen auf eine neue methodisch-theoretische Basis zu stellen.