Die jüngste Finanzkrise, die durch den Bankensektor ausgelöst wurde, führte Kritikern wie Befürwortern der Globalisierung gleichermaßen das Ausmaß dieser wechselseitigen Abhängigkeiten vor Augen. Literatur und Künste, die in der gleichen Weise länderübergreifend miteinander verflochten sind wie politische oder ökonomische Phänomene, stellen daher einen wichtigen Gegenstand dar, an dem sich diese Dynamiken untersuchen lassen.
Das Ziel dieses Projektes, das Wissenschaftler aus den Bereichen der Literatur, Kunstgeschichte, Musik-, Theater- und Filmwissenschaft sowie historischen Geographie miteinander verbindet, besteht darin, Prozesse der Globalisierung aus neuen Perspektiven zu betrachten. Durch Symposien, Workshops, Vorträge und die Einladung von Gastwissenschaftlern soll ein kontinuierliches Programm entwickelt werden, in dessen Rahmen die Frage der Globalisierung als eine zentrale interdisziplinäre Forschungsfrage für die Geisteswissenschaften an der LMU etabliert wird. Das Projekt verschreibt sich einer dreifachen Perspektive:
- Es wird untersuchen, welche Auswirkungen die Globalisierung auf Literatur und Künste hat,
- wie sie in diese Prozesse aktiv einbezogen waren und sind und
- wie unsere eigenen disziplinären Perspektiven auf die Dynamiken der post- und transnationalen Neuordnung reagieren und von ihnen beeinflusst werden. Ein besonderes Augenmerk des Projektes wird auf den Zusammenhang von historischen und gegenwärtigen Dimensionen gerichtet sein.