Heinz Kreutz

Wintersemester 2010/11 | CAS Seestraße

Über die Ausstellung

Heinz Kreutz, Blaufarbenfeiertag, 1989 (Kunst am CAS, WS 2010/11)

Heinz Kreutz: Blaufarbenfeiertag (1989)

© Heinz Kreutz © Foto: Ralf Gerard

"Es geht ihm nicht um Effekte. Es geht ihm um seine Ziele. Heinz Kreutz will die Farbe vom Zwang befreien, abbilden zu müssen, und sie als eigenständiges Ereignis zwischen Licht und Dunkelheit erfahrbar machen. Entkoppelt von den Gegenständen sucht sich die Farbe ihre Form, sagte er einmal. Eine Erkenntnis, die unerschöpfliche Möglichkeiten zulässt." (Gert Heiland)"Wer sich heute ernsthaft mir der Farbe befasst, hat es schwer: Farbe ist nicht gleich Farbe. Oftmals hemmungslos hingestrichen oder brutal kombiniert, scheint sie sich bei vielen malenden Zeitgenossen nur noch auf dem Schleudersitz der Emotionen zu befinden. Rhetorik ersetzt Selbstaussprache. Diese Fremdbestimmung der Farbe irritiert freilich nur denjenigen, der um ihre eigenwillige Sprache und Gesetzmäßigkeit der Farbenbeziehung untereinander weiß.
Einer der wenigen Maler, der heute aus einem solchen Wissen um Farbgesetze schöpft und es noch dazu intuitiv und 'spielend' handhaben kann, ist Heinz Kreutz. Bald ein halbes Jahrhundert arbeitet er sich an der Farbe ab - in selbst gewählter Einsamkeit, ohne Professur, ohne Schüler und seit langem ohne Bindung an eine tragende 'Richtung', die seine 'Zuordnung' erleichtern würde." (Christa Lichtenstern, in: Heinz Kreutz - Sonnengesänge).

Heinz Kreutz gründete im Jahr 1952 zusammen mit Otto Greis, Karl Otto Götz und Bernhard Schultze die Künstlergruppe "Quadriga". Die Werke dieser Gruppe eröffneten im Nachkriegsdeutschland erstmals den individuell differenzierten Zugang zum internationalen Informel und vermochten somit den Anschluss der deutschen Malerei an die künstlerische Avantgarde wiederherzustellen. Seither malt und zeichnet Heinz Kreutz, immer dem Ziel der "Quadriga" gerecht werdend, die Farbe vom Zwang zu befreien und abbilden zu müssen, mit Aquarell-, Pastell- und Öltechniken "ungewöhnlich dynamische Ausdruckswerte" (Christa Lichtenstern), die er gern in Serien oder mehrteiligen Bildkompositionen darstellt.

Zur Einführung spricht Prof. Dr. Christa Lichtenstern (Universität des Saarlandes) auf der Vernissage am 21. Oktober 2010.

Zeitraum

21. Oktober 2010 bis 31. März 2011

Ausstellungsort

CAS, Seestraße 13, 80802 München